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case-management


Case-management wurde 2004 im Abrigado auf Grund der hohen Nachfrage nach Beratung und der Effizienz dieser Hilfeform eingeführt.

Case-management ist eine methodisches Vorgehen zur Verknüpfung von individuellem Hilfebedarf von Klienten mit dem zur Verfügung stehenden Hilfesystem. Der Case - Manager steht an der Schnittstelle zwischen Klient und Hilfesystem und sollte in der Lage sein, die optimale Versorgung des Klienten zu ermöglichen. Der Case Manager erfaßt in Kooperation mit dem Klientel systematisch die Gesamtsituation und den Hilfebedarf der Klienten (dokumentiert u.a. mit einem Hilfeplan). Ziele werden gemeinsam von Case - Manager und Klienten erarbeitet.

Der Case - Manager sollte das soziale Hilfesystem detailliert kennen und ein Netzwerk bzw. Kooperationspartner zu Verfügung haben, um Hilfe für die Klientel anbieten zu können. Klienten sind in jeder Phase des Hilfeprozesses aktiv beteiligt

Für die Zielgruppe ist die Entwicklung eines hilfeorientierten, Person- und situationsbezogenen Netzwerks geplant, in dem der Klient, seine Umgebung und die sozialen Dienste eingebunden sind. Dieses Netzwerk konnte in Harburg bereits dank langjähriger Vorarbeiten sowie Akzeptanzarbeit vorbildlich etabliert werden. Weitere Ziele der Arbeit sind: Die ständige Verbesserung des unterstützenden Netzwerks, die Stärkung der persönlichen Befähigung des Klienten, sich Hilfen zu erschließen und Ressourcen zu nutzen.

Der Case - Manager hat u.a. die Aufgabe, tragfähige Beziehungen zu den Klienten herzustellen, die Klienten zur Annahme von Hilfen zu motivieren, Hilfeplanung mit den Klienten durchzuführen und klientenbezogen mit Fachkräften aus Diensten und Einrichtungen zu kooperieren.

Der Betreuungsprozess gliedert sich in 6 Schritte auf:

  • Assessment (Einschätzung, Abklären der Situation der Klienten)
  • Planning (Planung der erforderlichen Schritte)
  • Intervention (Durchführung der Massnahmen)
  • Monitoring (Kontrolle, Überwachung der Massnahmen)
  • Evaluation (Bewertung, Auswertung, Hilfeplanung und ggf. bei nicht erfolgreichem Verlauf
  • Re - Assessment mit einem erneuten Versuch (1. - 5.)


Weitere Informationen zu case-managment

Der Unterschied zu klassischer Einzelfallhilfe liegt laut Oliva u.a. in BMG 2001, S. 15, ' darin, dass "Case Manager notwendige Hilfeleistungen weniger selbst erbringen als sie vielmehr selbst organisieren sollen".

Ein weiteres Prinzip von Case Management ist Nutzerorientierung. Der Case Manager hat die Verantwortung für die Erreichung der Zielgruppe, "also z.B. eine Komm - Struktur, ungünstige Öffnungszeiten etc. zugunsten von Geh - Struktur aufzugeben, zumindest zu ergänzen."

Das Ablaufmodell des Bundesmodellprojekts case-management entspricht in etwa den oben beschriebenen Phasenmodellen.

  • Schritt 1 ist hier Zugangserschließung und Fallaufnahme.
  • Im Schritt 2, Assessment, wird ein umfassendes Bild über biografische, psychologische, soziale und medizinische Aspekte angestrebt.
  • In Schritt 3 geht es um Zielvereinbarung und Hilfeplanung. "Der Hilfeplan ist das Ergebnis ausgehandelter Übereinkünfte zwischen Case Manager und Klient."
    Der Hilfeplan ist ein zentrales Instrument von Case Management.
  • Im 4. Schritt folgt die Durchführung der Maßnahmen.
  • Der 5. Schritt ist Monitoring. Erhält der Klient die vereinbarten Leistungen? Hält der Klient Vereinbarungen ein?
  • Der 6. Schritt ist Re- Assessment, eventuell wird eine Neubewertung der Situation vorgenommen. (Ist eine neue Zielvereinbarung erforderlich?)

Case - Management hat die Aufgabe den Aufbau eines Hilfe- Person- und Situationsbezogenen Netzwerks zu gewährleisten. Die nötigen Hilfen werden, wenn die Ressourcen der Klienten es zulassen, weniger selber erbracht, sondern organisiert. Der Bedarf der Hilfe ist Nutzerorientiert.
Case - Management sollte das Ziel haben die Hilfebedürftigen zu motivieren, Veränderungen zu beginnen.
Hilfeplanung ist ein wichtiges Mittel, um Vereinbarungen und Ziele im Sinne der Klienten zu erreichen.
Kooperation mit anderen Einrichtungen und Vermittlung von Hilfen ist erforderlich, um Case - Management durchzuführen.

Ziel sollte u.a. die selbst ständige Lebensführung, bzw. die Verbesserung gesamten Situation der Klienten sein.

vgl. Oliva u.a., in BMG, Case Management in der Suchtkranken- und Drogenhilfe, Baden-Baden 2001
2 a.a.O. S. 15
3 a.a.O., S. 17
11 a.a.O. S. 17

Elemente der Arbeit von Case - Management sind Beratung, Hilfe bei Bewältigung von Alltagsproblemen, Anregungen für die Freizeitgestaltung, Krisenintervention, Rückfallprophylaxe, aufsuchende Arbeit, Nachsorge und Angehörigenkontakt.
Eine ausführliche und transparente Dokumentation ist für die Arbeit erforderlich.

Die Zielgruppe im Modellprojekt waren - neben Alkoholabhängigen - chronisch mehrfachbeeinträchtigt abhängige Drogenkonsumentlnnen. (CASE - MANAGEMENTA) Die CASE - MANAGEMENTA - Definition von FOGS beinhaltet neben der Abhängigkeitsdiagnose nach ICD-10 (Abhängigkeitssyndrom) mindestens 3 Punkte aus folgenden genannten Bereichen:

  • Konsum verhalten (5 Jahre Gebrauch von Opiaten & letzte 4 Wochen)
  • Behandlungserfahrung (Entgiftung / Entwöhnung / Substitution)
  • Gesundheit (somatische Erkrankungen/ psychische Störungen)
  • soziale und rechtliche Situation (unregelmäßige Einkünfte, Sozialhilfe, Beschaffungskriminalität, Prostitution, - in den letzten 2 Jahren)
  • ohne feste Partnerschaft, überwiegend suchtbezogene Kontakte, 2 Jahre,
  • wohnungslos, verwahrloste Wohnsituation, institutionelle Wohnformen, 2 Jahre,
  • justizielle Belastung (2 Jahre Haft oder mehr als 5 Verurteilungen)

Literaturliste:

  • Oliva, Hans (BMG und FOGS) u. A., Case - Management in der Drogen- und Suchtkrankenhilfe, Baden - Baden 2001
  • Wendt, Wolf R., Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen. Freiburg 1997