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Funktionsorientiertes Konzept für das Abrigado in Hamburg-Harburg


1. Theoretische Grundlagen

Drogengebrauch und süchtiges Verhalten wird, abhängig von den jeweiligen persönlichen oder gesellschaftlichen Zusammenhängen, in denen damit Erfahrungen gesammelt werden, in der wissenschaftlichen Literatur auf sehr unterschiedliche Weise beschrieben. Wir verstehen Drogengebrauch und süchtiges Verhalten als vielschichtige Entwicklungsprozesse auf dem Hintergrund der Individualität und Einzigartigkeit der Lebensläufe bzw. -verläufe drogenkonsumierender und drogensüchtiger Menschen.
Die Identifizierung dieser Problemkonstellation ist für das Angebot bzw. die Einleitung von relevanten Hilfeprozessen unterschiedlichster Art von eklatanter Bedeutung. Von daher ist jeder einzelne Hilfeprozess zwangsläufig einzigartig und orientiert sich in unterschiedlichen Phasen ( vom Spritzentausch über die Wundversorgung bis hin zu integrativer, sozialer Einbindung und letztlich des Drogenverzichts/Ausstieg) an der jeweiligen "subjektiven Problemtheorie", die über eine Intensivierung der Kontaktdichte zwischen dem professionellen Helfer und dem Klienten zur Nutzung und Erschließung von Entwicklungsräumen (Ressourcen; Entwicklungsziele) führt und gleichsam einen "roten Faden" für den Hilfeprozess in Richtung Ausstieg aus der Sucht abbildet.

Ausstiegsprozesse sind als zeitintensive Übergangsverläufe (Transitionen) zu verstehen und keinesfalls lineare, klar abgrenzbare Abläufe, sondern Bewegungssequenzen innerhalb eines Entwicklungsprozesses, der in einem Verhältnis wechselseitiger Beeinflussung von Person, Droge und Umwelt (drug addiction trajectory, PRINS 1995) steht.

Beim Ausstiegsprozess sind unterschiedliche Verläufe -auch in Kombination zueinander- möglich. So korrelieren miteinander:

  • undramatisches, langsames und schleichendes Herauswachsen aus dominant drogenspezifischen Lebenskontexten
  • eine Entproblematisierung des zwanghaften und exzessiven Drogengebrauchs durch eine Etablierung kontrollierter Gebrauchsvarianten als Vorstufe oder Produkt eines beabsichtigten Ausstiegsprozesses, und
  • ein komplexer Entwicklungs - Veränderungs-Effekt ("Development-change" WEBER/SCHNEIDER 1997) unterschiedlicher und zeitintensiver Ausstiegssequenzen bis zur möglichen Stabilisierungsphase.

Die wechselseitigen Beeinflussungen von Person (Grad der Ausstiegsmotivation, Übernahme von Selbstverantwortung), Drogengebrauch (kontrollierter Gebrauch oder Substitution), Umwelt (Stützsysteme: personale, sozialgesellschaftliche, materielle Ressourcen) und antizipatorische Zielbewertung (Arbeit, Beruf, Ausbildung, soziale Anerkennung, Statushebung, Selbstwertgefühl, Selbstachtung) steuert Ausmaß und Intensität des Ausstiegsprozesses und gestaltet jeden Ausstieg als ein Ereignis, geprägt von Übergangsprozessen. In der Fachliteratur sind keine empirisch belegten Befunde zu finden für einen kausalen und linearen Ausstiegsprozess, der sich gleichsam in festgelegten Verläufen darstellen ließe. Stattdessen wird durchweg die Ambivalenz Süchtiger beim Ausstieg aus ihrer Sucht und die Fragilität entsprechender Motivationen betont.

Zusätzliche Komplikationsfelder sind insbesondere bei exzessiven Kokain- und Crackabhängigen mit Doppeldiagnosen zu sehen, deren persönliche Biografien sich im psychiatrischen und therapeutischen Grenzbereich bewegen. Für ca. 73% der Drogenabhängigen (in den u.g. Untersuchungen bezogen auf das Schanzenviertel) ist diese Problematik - zumindest zeitweise während Phasen exzessiven Drogenkonsums - relevant (DEGKWITZ/VERTHEIM, Crackwelle in Deutschland und ISD Hamburg, EU-Evaluation 2001, DWORSKY, Suchttherapie, März 2002).


2. Konzept und Leistungsbeschreibung

Mit dem freiraum hamburg e.V. -funktionsorientiertem Konzept für das Abrigado in Hamburg-Harburg soll die Zielgruppe der vorwiegend aktuell konsumierenden DrogengebraucherInnen angesprochen werden, die meist mehrfach geschädigt und langjährig abhängig sind. In der Praxis fallen sie durch nahezu alle Raster des Behandlungssystems der Drogenhilfe, da sie die meisten Hilfsangebote nicht aufsuchen, dort durch verschiedene Methoden ausgegrenzt werden (Nutzerausweise, zu unterschreibende "Kontrakte", Cleanabsichten darlegen usw.) und alleine keine Ansätze zur Veränderung ihrer Lebenssituation umsetzen können bzw. damit in der Vergangenheit gescheitert sind. Sie leben meist unter extrem schlechten Verhältnissen.

Viele dieser DrogengebraucherInnen sind über kurze oder längere Zeiträume obdachlos oder verdeckt obdachlos (zeitweise Unterkommen z.B. bei Freunden, Partnern, Freiern, in Pensionen, der Ursprungsfamilie oder der Familie). Unter den KlientInnen des Abrigado stellen sie einen Anteil von ca. 10% bis ca. 25% (punktuelle Aktenauswertung und BADO). Die unter den Bedingungen von Obdachlosigkeit unzureichende Körperpflege und -hygiene führt vielfach zu Verwahrlosung und zu parasitären Erkrankungen.

Ständiger Geldmangel (ca. 40 – 60% der Männer und ca. 20 – 30% der Frauen haben kein eigenes Einkommen und beziehen Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld/-hilfe, Aktenauswertungen und BADO) zieht in der Regel eine unzureichende Ernährung nach sich; viele dieser DrogenkonsumentInnen sind schlicht unterernährt mit den entsprechenden Folgen z.B. für die körpereigenen Abwehrkräfte. Das Tagesgeschehen dreht sich bei dieser Gruppe fast ausschließlich um die Droge und ist von ungeheurem Stress geprägt: die Angst vor Entzugssymptomen, der Druck ausreichend Geld für den Kauf der Drogen zu beschaffen (Diebstahl, Prostitution, dealen etc.), der Kauf der Drogen selbst und dazu die Angst vor Entdeckung und Kriminalisierung stellen eine ständige Überforderung dar. Wenn die bevorzugte Droge nicht zu bekommen oder nicht finanzierbar ist, wird auf andere Mittel ausgewichen (z.B. Tabletten). Fast alle Betroffenen, die das Abrigado aufsuchen, üben polyvalenten Drogengebrauch aus.

Bei dieser Lebensführung wird der "Schuss" meist auf die Schnelle und unter unzureichend hygienischen Bedingungen gesetzt; das führt zu zerstochenen Venen, Infektionen, schlecht heilenden Wunden und Abszessen. Die schwankende Zusammensetzung der Drogen mit Heroin- bzw. Kokainanteilen zwischen 0% und 95% führt immer wieder zu versehentlichen Überdosierungen. Viele Drogentodesfälle sind auf die unbekannte Qualität des konsumierten Stoffes sowie auf sonstige Fehleinschätzungen der Dosierungen zurückzuführen.

Die Hepatitis C - Infektionsrate liegt bei dieser Gruppe enorm hoch. Eine Ursache könnte darin liegen, dass z.B. das Kokain in Straßenverkauf aus dem Mund des Dealers direkt auf den Löffel des Users und von dort - unaufgekocht! - in die Injektionsspritze und in den Körper gelangt. Trotz des breit angelegten Spritzentauschangebotes ist das Risiko einer HIV-Infektion vor allem bei der Beschaffungsprostitution oder bei Inhaftierungen (gemeinsames Benutzen von Spritzbestecken) bei Weitem noch nicht ausgeräumt.

Dazu kommt eine Vielzahl an weiteren Problemen hinsichtlich Verschuldung, Wohnsituation, Schule/Ausbildung/Arbeitsplatz, rechtliche Angelegenheiten, Familienverhältnisse (Ursprungsfamilie und/oder PartnerIn und Kinder), psychische Krisen, Hemmschwellen im Umgang mit Ämtern und Behörden und anderes mehr.

Trotz vielfacher und umfangreicher Darstellungen durch die Praktiker haben Politik und Verwaltung über Jahre hinweg von der wachsenden Crack-Problematik kaum Notiz genommen und lange Zeit nicht reagiert. Auch im hamburger Süderelberaum konsumieren inzwischen die meisten Drogenabhängigen in verschiedener Intensität Crack (unter den Abrigado-Klienten sind dies etwa 2/3).

In den letzten Jahren haben Praktiker in Hamburg zusammen mit Fachleuten aus verschiedenen Bereichen (z.B. Kirche, Polizei, Geschäftsleute, Jugendhilfe, Drogenhilfe und mit Vertretern aus dem In- und Ausland mögliche und auch derzeit noch unmögliche Lösungsmodelle für das neu entstandene und sich ausweitende Crack-Problem diskutiert, etwa spezielle und integrierte Einrichtungen, Tages- und Nachtangebote, Case-Management, Straßensozialarbeit, nachgehende und aufsuchende Sozialarbeit, frauenspezifische Angebote, Erreichbarkeit von jugendlichen Einsteigern, Duldungsplätze und "Plätze verminderter Aufmerksamkeit", Kooperationen für Soforthilfen, Akupunktur, "Basements".

Änderungen im Konsumverhalten sind nicht außergewöhnlich. Ende der 80ziger Jahre befasste sich die Drogenhilfe im Bereich der illegalisierten Drogen insbesondere mit Heroinisten, die andere Drogen (z.B. Alkohol und Kokain) ablehnten. Kokain galt zu der Zeit als Künstler- und Partydroge. Die Szenen der Cannabis- /Heroin- /Kokain/ Alkohol-/ Medikamente-User waren weitgehend getrennt. Anfang bis Mitte der 90ziger Jahre nahm der Mischkonsum von Heroin und Barbituraten/Diazepinen (vorwiegend Rohypnol) stark zu. Zeitgleich fingen vereinzelt KonsumentInnen an sog. "Speedballs" oder "Cocktails" zu benutzen, eine Mischung aus Heroin und Kokain, z.T. angereichert mit Barbituraten und Diazepinen. Die psychischen und physiologischen dieser Cocktails stellt die Drogenhilfe vor neue Anforderungen. So unterschieden sich z.B. die Entzüge gravierend von Heroinentzügen (andere Entzugszeiten und –symptome, Auftreten von Halluzinationen, Psychosen) und das Verhalten der KlientInnen wurde unberechenbarer. Mitte der 90ziger Jahre gingen immer mehr KlientInnen, die bisher Kokain intravenös konsumiert hatten, dazu über, Kokainhydrochlorid mit z.B. Ammoniak oder Natron in die rauchbare basische Form zu überführen. Sie bezeichneten diesen Vorgang als "basen" oder "backen". In den letzten Jahren stellten die KonsumentInnen kaum noch selbst Crack her, da der Markt zunehmend und heute fast ausschließlich mit sog. Crack-Steinen beliefert wird. Z.T. werden die Steine heute nicht einmal mehr an die KonsumentInnen verkauft, verkauft wird der Zug aus der Pfeife.
Die Drogenhilfe ist mit sehr verschiedenen Auswirkungen durch Crack-Konsum konfrontiert, den typischen Crack-User gibt es nicht und einzelne Crack-Szenen in den verschiedenen Quartieren unterscheiden sich sehr voneinander. In den offenen Szenen halten sich überwiegend polyvalent konsumierende Crack-User auf, die meist mehrfach geschädigt und langjährig abhängig sind. Kokain/Crack nehmen sowohl hinsichtlich Konsum als auch dessen Auswirkungen (starke und schnelle physische und psychische Verelendung bis hin zu Paranoia und Psychosen/Doppeldiagnosen) einen wesentlichen Raum bei diesen KonsumentInnen in ihren täglichen Lebensabläufen ein. In der Praxis fallen viele durch nahezu alle Raster des derzeitigen Drogenhilfesystems, da sie in ihren Crack-Phasen die meisten Hilfsangebote nicht aufsuchen oder nur punktuelle Hilfen in Anspruch nehmen. Meist handelt es sich um KonsumentInnen, die der Drogenhilfe bekannt sind und die zu ihren bisherigen Konsummustern ein weiteres hinzugenommen haben. Diese KonsumentInnen sind sehr unterschiedlich dosiert (1 Pfeife/Tag bis zu 80 Pfeifen/Tag). Die Phasen des Crack-Konsums sind ebenfalls sehr individuell (wenige Stunden bis zu 14 Tagen). Befragungen durch szenenahe Einrichtungen haben ergeben, dass nahezu alle User nach dem Absetzen des Cracks Heroin, Barbiturate, Diazepine o.ä. gegen die auftretenden Depressionen nehmen. Reine Crack-KonsumentInnen sind in dieser Zielgruppe kaum bekannt, obwohl insbesondere bei vielen Frauen von einem überwiegenden Kokain/Crack-Konsum gesprochen werden kann. Die meisten dieser KonsumentInnen leben unter extrem schlechten Verhältnissen. Kauf und Konsum des Kokain/Crack liegen meist dicht beieinander, spielen sich daher oft in den sog. "offenen Drogenszenen" ab. Diese Drogenszenen stellen insbesondere für die Quartiere wie z.B. den Harburger Innenstadtbereich eine erhebliche subjektive aber auch objektive Belastung dar.
Viele dieser Crack-KonsumentInnen sind obdachlos. Die unter Bedingungen von Obdachlosigkeit unzureichende Körperpflege und –hygiene führt zu Verwahrlosung und zu parasitären Erkrankungen (z.B. Befall mit Läusen und Scabies). Ständiger Geldmangel (die meisten haben kein eigenes Einkommen und beziehen Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld, Beschaffungsprostitution oder –kriminalität und Bettelei sind beinahe die Regel, genauso wie das Dealen mit kleinen Mengen) zieht eine Fülle von Problemen nach sich, so u.a. in der Regel eine unzureichende Ernährung. Viele dieser DrogenkonsumentInnen sind schlicht unterernährt mit den entsprechenden Folgen z.B. für die körpereigenen Abwehrkräfte, d.h. es besteht erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten aller Art. Oft wird nicht genügend Flüssigkeit getrunken. Folgen sind Austrocknungserscheinungen, insbesondere der Schleimhäute. Dies führt zu erhöhtem Infektionsrisiko, vor allem bei KonsumentInnen, die der Prostitution nachgehen (so sind z.B. oft Verletzungen und Risse im Vaginalbereich die Folge). Viele Krankheiten, die in anderen Bevölkerungsgruppen im Verhältnis in erheblich geringerem Umfang vorkommen, z.B. Hepatitiden, Geschlechtskrankheiten, Lungenerkrankungen und Tuberkulose, sind unter diesen DrogenkonsumentInnen gehäuft zu diagnostizieren.
Vom Träger veranlasste Analysen von Straßenkokain ergaben schwankende Zusammensetzungen mit Kokainanteilen zwischen 0% und 95%. Unbekannte Zusammensetzungen der Drogen führen immer wieder zu versehentlichen Überdosierungen bzw. Folgeschäden. Beim Crack (die reinere Freebase wird auf dem Markt nur selten angeboten), das z.T. mit ebenfalls schädlichen Substanzen (z.B. Ammoniak) hergestellt wird, sind die Streckstoffe des als Ausgangsstoff verwendeten Kokainhydrochlorids weiterhin enthalten. D.h. die KonsumentInnen inhalieren beim Crackrauchen eine undefinierbare Mischung von Stoffen, die erhebliche Schäden z.B. in der Lunge anrichten können. Die Hepatitis C – Infektionsrate liegt bei dieser Gruppe enorm hoch (Schätzungen gehen von 50% bis über 80% aus). Eine Begründung könnte darin liegen, dass z.B. das Kokain im Straßenverkauf aus dem Mund des Dealers direkt auf den Löffel des Users und von dort –unaufgekocht!- in die Injektionsspritze und in den Körper gelangt.

Der Crack-Konsum findet meist unmittelbar nach dem Kauf statt. Bei denjenigen, die bis zu 40 Pfeifen oder mehr am Tag rauchen, sind Kauf und Konsum kaum noch zu trennen. Dies bestimmt auch das Gesicht der Szenen, in denen sich diese KonsumentInnen aufhalten. Episodenhafte Kauf- und Konsumgewohnheiten bis hin zu mehreren Tagen rund um die Uhr stellen andere Anforderungen an das Drogenhilfesystem als die bisherigen Konsumgewohnheiten mit einem relativ stabilen Tag- und Nacht-Rhythmus. Die Schnelligkeit des Szenelebens der Koks-/CrackkomsumentInnen, die Unrast der Betroffenen und die speziellen Auswirkungen der Drogen insbesondere auf die Psyche erfordert ein schnelles und wirksames Agieren des Hilfesystems. Die Betroffenen müssen aus der Szene abgeholt/herausgelöst und durch das Hilfesystem begleitet werden. Gerade für diese Menschen müssen Soforthilfen angeboten werden, die unmittelbare, d.h. für sie sichtbare und erfahrbare Erfolge organisieren. Sei es ein Schlafplatz, eine medizinische oder psychiatrische Untersuchung, Akupunktur-sofort, Entgiftung –mit kompetenten Ansprechpartnern z.B. für schnelle Kostenbewilligung bei Krankenkassen/ Sozialämtern/ LVA/ BfA etc., ein warmes Essen und Getränke, Kriseninterventionen, Beratungen etc., denn noch mehr als bei anderen Drogenabhängigen fehlt bei dieser Zielgruppe vielfach die Fähigkeit, sich längerfristige Ziele zu setzen, Bedürfnisse aufzuschieben und erst mit zeitlichem Verzug eintretende Erfolge anpeilen und abwarten zu können. So sehr schnelle und sichtbare Hilfen nötig sind, so handelt es sich um eine Unmenge an weiteren Problemen hinsichtlich Verschuldungen, Wohnsituation, Schule/ Ausbildung/ Arbeitsplatz, rechtliche Angelegenheiten, Familie (Ursprungsfamilie und/oder PartnerIn und Kinder), psychische Krisen, Umgang/Probleme mit Ämtern und Behörden usw. Es handelt sich in den seltensten Fällen um Einmalhilfen. Beharrlichkeit und permanente Abholbereitschaft bestimmen die Betreuungsarbeit mit dieser Zielgruppe.

In den niedrigschwelligen Einrichtungen -wie auch dem Abrigado- verursachen Crack-KonsumentInnen zunehmend Probleme und lösen Konflikte aus. Das hängt zuerst einmal mit der Schnelligkeit zusammen, die durch den Crack-Konsum produziert wird, Kauf und Konsum folgen direkt aufeinander. Daraus entstehen Hektik, ständige Versuche des Handelns, veränderte Verhaltensweisen, die durch den Crack-Konsum mehr oder weniger stark ausgeprägt auftreten, wie z.B. Hyperaktivität, Überempfindlichkeit gegenüber Außenreizen (laute Musik/ Geräusche/ Gespräche, Hektik der anderen KlientInnen usw.), rascher physischer und psychischer Verfall u.a. verstärkt durch Schlafmangel und Austrocknung der Schleimhäute, paranoide oder psychotische Zustände. Um auf diese Veränderungen bei den KlientInnen adäquat reagieren zu können, sind verschiedene Fortbildungen der MitarbeiterInnen erforderlich (z.B. Deeskalations-Strategien, Talkingdown-Techniken, Kriseninterventionen, Konfliktmanagement).

Angeboten für Crack-KonsumentInnen sind insbesondere erforderlich für die Bereiche:

  • Prävention,
  • Kontakt- und Beratungsstellen,
  • Straßensozialarbeit und Case-Management,
  • Akupunktur im niedrigschwelligen Bereich,
  • Frauen und Schwangere (vor und nach der Geburt),
  • Problematiken und Bedarfe der sog. "Crack-Babys",
  • Jugendliche, die Crack als Einstiegsdroge benutzen (spezielle Angebote und Hilfen),
  • Psycho-Soziale Betreuung,
  • Entgiftung und Therapie.

Unter Kultursensibilität verstehen die MitarbeiterInnen von "freiraum hamburg e.V." das Vermögen, mit Menschen aus unterschiedlichsten kulturellen Zusammenhängen so in Beziehung treten zu können, dass sich alle Beteiligten menschlich akzeptiert fühlen und das Resultat der Begegnung beidseitig positiv bewertet wird. Diese interkulturelle Begegnung bezieht sich auf MigrantInnen und Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen ebenso wie auf Menschen mit diversen Prägungen, unterschiedlichen Sozialisierungs- und Bildungsverläufe, Traumatisierungen etc. aus dem eigenen Kulturkreis, die sich tendenziell in sehr verschiedenen Bedürfnissen, Denk- und Verhaltensmustern zeigen.

Bei den MitarbeiterInnen von "freiraum hamburg e.V." besteht die Bereitschaft:

  • Menschen verschiedenster Erscheinungsweisen, Verhaltensweisen, Kommunikationsweisen zu akzeptieren;
  • Eigene Gefühle, Denk- und Reaktionsmuster zu reflektieren;
  • gegenüber relativ fremden kulturellen Mustern offen zu sein;
  • zur Neugier bezüglich anderer Kulturen oder kulturellen Prägungen;
  • sich in anderes Gefühls- und Bedürfniserleben einzufühlen und es zu verstehen (Empathie);
  • zur Einstellung auf Kommunikationsbesonderheiten;
  • zur Ich-Du-Interaktion (Konzentration auf die Person und keine Reduktion auf Religion, Kultur oder Nation);
  • sich auf konstruktive Grundhaltungen zu Orientieren;
  • zu kooperieren und bei Interessens- und Bedürfniskonflikten sich zu verständigen und Kompromisse zu schließen;
  • im kontinuierlichen fachlichen Austausch mit Einrichtungen zu sein, die in interkulturellen Bereichen tätig sind.

In der praktischen Arbeit mit drogenabhängigen Menschen gehen die MitarbeiterInnen akzeptierend und empathisch auf die individuellen Bedürfnisse ein, statt jeden nach gleichem Muster zu betreuen, beraten, behandeln etc.. Sie orientieren sich in der Beziehung jedes Mal von Neuem an der aktuellen Situation und Bedürfnislage der KlientInnen. Sie reflektieren und respektieren ihre eigenen Grenzen und nehmen die des Gegenüber akzeptierend wahr.

Die KlientInnen setzen sich zu ca. 60% aus Deutschen und ca. 40% aus Menschen überwiegend türkischer, kurdischer, und slawischer Herkunft zusammen sowie vereinzelt aus Balkanländern, Spanien und Italien.
Durch verschiedene übersetzte Informationsbroschüren können zunächst zumindest bei sprachlichen Barrieren notwendige Grundinformationen weitergegeben werden. Eine pädagogische Aushilfe aus Kasachstan kann diverse Übersetzungen für ein Teil der Klientinnen durchführen; eine türkischstämmige Anwältin berät regelmäßig im Abrigado. Bei Bedarf wird mit FachanwältInnen, Migrantenorganisationen und –Einrichtungen etc. zusammen gearbeitet.


3. Zielsetzung, Angebote und Ausstattung

Angesichts der beschriebenen Lebensrealität eines großen Teils der Zielgruppe will freiraum hamburg e.V. in folgender Zielhierarchie

  • physische und psychische Schädigungen einschränken helfen und die Überlebenschancen während der Phase des Drogenkonsums erhöhen (harm-reduction).
  • eine Stabilisierung von Teilbereichen und dann möglichst der gesamten Lebenssituation herbeiführen.
  • Gesundheit (somatische Erkrankungen/ psychische Störungen)
  • Einzelne dadurch erst in die Lage versetzen, weiterführende Angebote in Anspruch zu nehmen,
  • den Ausstieg aus der Sucht vorzubereiten, helfend zu begleitend, in die entsprechenden Einrichtungen zu vermitteln und damit
  • den Beginn einer Reintegration zu ermöglichen (Wohnung, soziales Umfeld, Schule/Ausbildung/Beruf).

Auf diesen Grundlagen setzt sich die Angebotspalette der von freiraum hamburg e.V. betriebenen Kontakt- und Beratungsstelle mit Drogenkonsumraum Abrigado in Hamburg-Harburg aus folgenden Bausteinen zusammen:

Praktische Erst- und Überlebensangebote:

  • Inanspruchnahme der Sofort- /Akuthilfen vor Ort
  • Ratschläge für den Umgang mit Drogen (safer-use, harm-reduction)
  • Wäsche waschen
  • Duschmöglichkeiten
  • warme Mahlzeiten und Getränke zum Selbstkostenpreis
  • Kontakte und Informationen
  • Freizeit, Spiele, Beschäftigung
  • Gruppenangebote (z.B. Frauen-, Kultur-, Steinmetz-, Koch-, Malgruppe)
  • Vermittlung von Übernachtungsplätzen
  • Postanschrift für Wohnungslose

Medizinisch-hygienische Angebote:
  • safer-use-Beratung
  • safer-sex-Beratung
  • Wund-Akutversorgung sowie
  • Hilfen bei der Behandlung von Abszessen, Venenentzündungen, Hauterkrankungen, parasitären Krankheiten, Infektionskrankheiten
  • Vermittlung und Begleitung in andere Stellen des Drogenhilfesystems, die med.-hyg. Angebote vorhalten sowie zu kooperierenden Ärzten und in Krankenhäuser
  • Vermittlung in Impfmaßnahmen
  • Spritzentausch (1 : 1)
  • kostenlose Vergabe von Kondomen

Diese Angebote stehen nur KonsumentInnen illegalisierter Drogen offen. Angehörige und FreundInnen können das Beratungsangebot nutzen. Grundsätzlich keinen Zutritt haben Personen in Begleitung von kleinen Kindern. Hunde dürfen nicht in die Einrichtungen. Im Übrigen gelten die in derartigen Einrichtungen üblichen Hausregeln: Verbot von Gewalt und Gewaltandrohung, keine sexistische und rassistische Anmache, kein Handel mit Drogen und anderen Waren. Verstöße werden sanktioniert u.a. mit Hausverboten.
Zusätzlich zu diesen Angeboten soll Akupunktur in Einzelfällen nach Absprache eingesetzt werden. Der Träger hat in einem viermonatigen Modellversuch "Akupunktur sofort" im Jahr 2000 sowie in mehreren darauf aufbauenden Anwendungen nach Auswertung der Ergebnisse sowie nach Auswertung der Ergebnisse der Akupunkturambulanz Amandastraße feststellen können, dass insbesondere bei Kokain- und Crack-KonsumentInnen eine erhebliche Beruhigung sowie ein Zurückgehen von z.B. Paranoia-Zuständen durch Ohr-Akupunktur eintritt, so dass nach den Behandlungen ein leichterer Umgang mit den KlientInnen möglich ist und die Voraussetzung für qualitative Arbeit mit den so behandelten KlientInnen gegeben oder zumindest verbessert wird. Mehrere KollegInnen verfügen über die erforderliche Ausbildung (NADA) und Praxiserfahrung.

Punktuell -wenn möglich auch regelmäßig– sollen Gruppenangebote durchgeführt werden. Damit können KlientInnen diverse Defizite abarbeiten, z.B. werden Bereiche wie Gruppenzusammenhalt und agieren in Gruppen, verschiedene Fertigkeiten, genießen von Freizeitaktivitäten u.a. neu erfahren. Dies dient sowohl der Stabilisierung als auch der Herauslösung aus Szenebezügen und der Reintegration.

Beratungen:
In der Beratungsstelle Abrigado in Hamburg-Harburg sowie aus den neu angemieteten Räumen Kroosweg 1a heraus werden die Beratungen und Begleitungen auf Wunsch zunächst anonym angeboten. Die KlientInnen sollen in ihrer Lebenswelt ein umfassendes Beratungsangebot erhalten, das sie ohne Hürden in Anspruch nehmen können und das grundsätzlich offen ist für alle Aspekte des Lebens auf der Szene.
  • Krisenintervention und Intensivberatung
  • Einzelfallbezogene Beratung über die Möglichkeit von sonstigen sozialen Hilfen
  • Erste diagnostische Abklärung über das Vorliegen individueller Voraussetzungen für die Vermittlung in Therapie, Entzug oder Substitutionsbehandlung
  • Motivationsarbeit zur Herauslösung aus dem Drogenmilieu und Ausstieg aus der Sucht (u.a. Anwendung der Methoden Case-Management, Motivierendes Interview)
  • Beratung in Suchtfragen und damit zusammenhängenden allgemeinen Lebenslagen
  • Beratung und Hilfe im Umgang mit Behörden
  • Sozialberatung
  • Schwangerschaft/Kinder und Drogenkonsum (in Zusammenarbeit mit IGLU)
  • Stoffkunde/Wirkungen
  • HIV-/AIDS- und Hepatitis - Beratung und Weitervermittlung
  • Hilfen zur Rechtsberatung und Sprechstunden externer Rechtsanwälte in der Einrichtung Abrigado (hiermit wurden während der letzten 6 Jahre sehr gute Erfahrungen gemacht (s. vorliegende Sachberichte); die Sprechstunden sollen regelmäßig weiterhin einmal wöchentlich 2 Stunden angeboten werden. Das Angebot ist kostenneutral (Finanzierung: Bußgeldfond, Spenden etc.) bzw. werden Teilkosten aus dem Budget "Betreuungsaufwand" finanziert.
  • Vermittlung von Ärzten, psychosozialer Betreuung, Übergangssubstitution
  • Schuldenberatungen und Weitervermittlung
  • Beratung zur Integration in den Arbeitsmarkt
  • Ausländerrechtliche Fragen
  • Angehörigenberatung
  • Vermittlung in weiterführende Angebote wie z.B.
    a) Entzugsplatzvermittlung
    b) Therapieplatzvermittlung (ambulant und stationär)
    c) Therapiekonzeptberatung.
  • Durchführung von Kostenklärungsverfahren (Krankenkassen, LVA, BfA usw.)
  • Erstellen von Sozialberichten
  • Erstellen von Hilfeplänen

Die Umsetzung dieser beschriebenen Arbeitsbereiche erfolgt nicht nur innerhalb des Abrigado, sondern darüber hinaus durch ff. Arbeitsbereiche: Straßensozialarbeit, aufsuchende, nachgehende und begleitende Sozialarbeit. Weiteres dazu s. unter den entsprechenden Punkten der jährlich mit der Fachbehörde ausgehandelten Leistungsbeschreibungen. Akzeptanz- und Öffentlichkeitsarbeit:
In diesem Arbeitsbereich hat der Träger in der Vergangenheit (und sieht auch für die Zukunft das Erfordernis) eine möglichst umfassende Einbindung und Vernetzung der Einrichtung in das Quartier sichergestellt. Dies geschah bisher erfolgreich (und soll auch in Zukunft so geschehen) unter Einbeziehung weitere Akteure im Quartier; dies sind insbesondere die Polizei (regional und überregional), Quartiersmanager, politische Parteien, Kirchen, Schulen, weitere Soziale und pädagogische Einrichtungen, Bezirks- und Stadtteilgremien (z.B. Bezirksversammlungen und deren Ausschüsse, Stadtteilkonferenzen, Bürgervereine, Einwohnervereine, Runde Tische, Fachgremien). Darüber hinaus gilt es, auf die drogen- und sozialpolitischen Entwicklungen, Veränderungen und Entscheidungsprozesse Einfluss zu nehmen, Akzeptanz- und Überzeugungsarbeit zu leisten sowie bei innovativen Veränderungen und erforderlichen Anpassungen des Drogenhilfesystems mitzuwirken. Dies geschieht vor allem durch
  • Teilnahme an drogen- und sozialpolitischen Veranstaltungen, z.B. Podiumsdiskussionen, Anhörungen, Kongressen, Fachgremien, Bürgerversammlungen, "Runden Tischen",
  • Aktionen zu aktuellen Anlässen, z.B. Info-Veranstaltungen, Interviews, Pressearbeit,
  • Präsentation der Einrichtungen (z.B. Hospitationen, Tag der offenen Tür) und Vorstellung des Konzeptes,
  • Stadtteilarbeit, insbesondere in den Stadtteilgremien aber auch mit selbst durchgeführten Veranstaltungen z.B. in Schulen, Kirchen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Universitäten und Fachhochschulen.

Die Angebote werden durch ein multiprofessionelles Team umgesetzt. In der Praxis hat sich eine Zusammensetzung der Teams aus Krankenpflegepersonal, Ex-UserInnen, SozialpädagogInnen, Case-Manager sowie studentische Aushilfen für den Servicebereich (Tresen, Spritzentausch etc.) bewährt. Die Instandhaltung und der hygienisch einwandfreie Zustand der Einrichtungen wird durch speziell ausgebildete Hausmeister/Desinfektoren sichergestellt (näheres s. beigefügter Stellenplan sowie Stellenplatzbeschreibungen für die einzelnen Bereiche). Die Leitung wird vom Geschäftsführer/Koordinator/Projektleiter wahrgenommen, sämtliche Verwaltungsarbeiten von der bisherigen Verwaltungsstelle des Trägers.

Außerordentlich wichtig sind die Qualifikationen der MitarbeiterInnen. Neben dem in Ausbildungen, Studiengängen und aus Büchern erarbeiteten Grundhandwerkszeug, das zur Information, Beratung und Vermittlung erforderlich ist, sind zusätzliche umfassende Kompetenzen und Kenntnisse erforderlich. Diese vermittelt der Träger in speziellen Schulungen, Fortbildungen und Kursen, z.B. Erste Hilfe, Reanimation, Wirkungen und Beschaffenheit der konsumierten Stoffe, "talking-down"-Techniken, Krisen- und Konflikt-Management-Strategien, Deeskalationsstrategien, "motivating interview"-Techniken, Methoden der Sozialarbeit wie Case-Management, Straso, Psycho-Education, Akupunktur sowie rechtliche Fortbildungen z.B. zu Betäubungsmittel-, Sozialhilfe-, Straf-, Ausländerecht.

Für das persönliche Anforderungsprofil der MitarbeiterInnen sind als unabdingbar zu nennen z.B. Belastbarkeit, Fachlichkeit, Verbindlichkeit, Korrektheit im Umgang, Freundlichkeit, Empathie, Gelassenheit, Diskretion gegenüber den KlientInnen. Erst auf dieser Basis können weitere Schritte folgen, wie Vertrauensbildung, Interventionsberechtigung, Möglichkeiten einer Art "sozialen Kontrolle", kurz: das Annehmen der vorgehaltenen Angebotspalette wird erst dann möglich sein.

Das Team arbeitet im Rahmen der Konzeption und der im Verein festgelegten hierarchischen Strukturen, damit in einem vorgegebenen und einforderbar verbindlichem Rahmen., der durch eine Zuwendungsvereinbarung mit der Fachbehörde vereinbarten Rahmenbedingungen sowie der Vorgaben durch Mitgliederversammlung, Vorstand und den von beiden eingesetztem Koordinator/Geschäftsführer/Projektleiter. So werden z.B. die zur Verfügung stehenden Finanzen und Personalstellen durch Geschäftsleitung (evtl. zusätzlich mit dem Vorstand) verwaltet und bearbeitet, die Akzeptanz- und Öffentlichkeitsarbeit im Quartier durchgeführt und die Organisation der Einrichtung (z.B. Dienstpläne, Einsatz der pädagogischen Aushilfen, Statistiken, Einkäufe und Bestellungen, s. dazu Anlage: Organisationsplan) durchgeführt. Der Geschäftsführer/Koordinator/Projektleiter nimmt in seiner Leitungsfunktion an den Teamsitzungen und Fallbesprechungen mindestens einmal monatlich, ansonsten nach Bedarf, teil und bringt so auch zusätzlich zu den schriftlichen Informationen und Anweisungen die erforderlichen Informationen in das Team und übt auf diese Weise einen Teil seiner controlling- und monitoring-Funktionen aus (darüber hinaus finden 2-monatlich Einzelsitzungen mit den MitarbeiterInnen und der Geschäftsleitung/Projektleitung statt, in denen anhand der geführten Akten, Hilfepläne etc. fall- und verlaufsbezogenes monitoring und controlling durchgeführt wird).

Die Beschäftigung mit den Anforderungen des Gender Mainstreaming werden im "freiraum hamburg e.V." zum Einen auf der strukturellen Ebene des Vereins bzw. seiner Einrichtung diskutiert sowie zum Anderen in der Arbeit mit den KlientInnen. Auf der strukturellen Ebene ist durch "gleichen Lohn für gleiche Arbeit" eine wesentliche Grundlage der Gleichstellung der Geschlechter gegeben. Selbstverständlich haben Frauen und Männer gleiche Rechte und Pflichten, hier wird keinerlei Differenzierung vorgenommen. Die Stellenbesetzung wird bei "freiraum hamburg e.V." seit Anbeginn möglichst paritätisch vorgenommen, obwohl das Verhältnis von KlientInnen stets und auch aktuell (s. diverse Statistiken) etwa 75% - 80% Männer und 20% - 25% Frauen betrug. Dies spiegelte und spiegelt sich in etwa in der personellen Besetzung wider, wobei insbesondere in der Vergangenheit die Stellenbesetzung einen leichten Frauenüberhang aufwies. Im Bereich der sozialen Arbeit ist dies durchaus ein typisches Phänomen. Teilzeit bzw. verringerte Arbeitszeiten aus familiären Gründen wurden und werden sowohl von Männern als auch von Frauen wahrgenommen (z.B. Kinderbetreuungen). Im Abrigadoteam ergibt sich auch eine deutliche Vertretung frauenspezifischer Ansätze und Betrachtungsweisen in der fachlichen und kollegialen Zusammenarbeit.

Bei der Arbeit mit den KlientInnen werden Unterschiede im Suchtverhalten zwischen Männern und Frauen im Rahmen von Gruppengesprächen thematisiert. Das Gleiche gilt insbesondere bei der Arbeit mit Eltern und deren Kindern sowie bei schwangeren Drogenabhängigen. Hier sind die Zugänge leichter, weil konkret und nicht abstrakt diskutiert wird. Näheres dazu s. Sachbericht und Statistiken sowie das der Fachabteilung vorliegende Konzept für eine integrative KITA u.a. für Kinder von drogenabhängigen Eltern, die an das Abrigado angebunden sind.

Auf Teamsitzungen, Supervisionen und Fortbildungen werden diese Dinge nach Bedarf sowie in unregelmäßigen Abständen thematisiert.

Das Team des Abrigado ist multiprofessionell zusammengesetzt (s. auch Punkt 3.3.). Sie sind angehalten, wahrgenommene Veränderungen z.B. bei der Klientel in den Teams zu thematisieren und gemeinsam mit der Geschäftsführung/Koordination/Projektleitung und ggf. dem Vorstand angemessen darauf zu reagieren (s. auch Punkt 4.3. zu "Lernzirkeln")

Für alle MitarbeiterInnen des Trägers sind daher regelmäßige wöchentliche Teamsitzungen, Fallbesprechungen/Fallkonferenzen und Supervisionen verpflichtend. Alle MitarbeiterInnen sind verpflichtet, kontinuierlich an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen sowie Fachkongresse, Tagungen, Arbeitskreise usw. zu besuchen.

Vorgesetzter für alle MitarbeiterInnen ist der vom Vorstand eingesetzte Geschäftsführer/Koordinator/Projektleiter.

Zusammen mit der Geschäftsführung/Koordination/Projektleitung nehmen benannte MitarbeiterInnen im Team die organisatorischen Aufgaben wahr, die zur Projektabsicherung erforderlich sind (s. dazu den exemplarisch in der als Anlage beigefügten Organisations- und Arbeitsplan für das Abrigado). Alle zentral bearbeitbaren Aufgaben werden von der Verwaltungskraft in Zusammenarbeit insbesondere mit dem Geschäftsführer/Koordinator/Projektleiter ausgeführt.

Die Arbeitszeiten der SozialpädagogInnen, Case-Manager, Ex-User/Erzieher, Krankenpflegepersonal sind während der Öffnungszeiten mit zusätzlich 1 Std./Tag Vor- und Nachbereitung (4 Schichten/Woche im offenen Betrieb und 1 Hintergrundschicht/ Verfügungsschicht pro Woche). Pro Schicht arbeiten 3 Festangestellte im Rotationsverfahren (Cafe – Beratung/med. Vers. – Konsumraum) sowie 2 pädagogische Aushilfen im Service-Bereich. Zusätzlich finden für Festangestellte 2-mal wöchentlich mit je 2 Vormittagsstunden Teamsitzungen, Fallbesprechungen, Supervisionen, Fortbildungen etc. statt. Die verbleibenden Wochenstunden (bei Vollzeitstellen sind dies 2 Wo./Std.) stehen für Büroarbeiten, Aktenführung, terminierte Beratungen, aufsuchende etc. Arbeiten, auswärtige Termine etc. zur Verfügung; über diese Stunden und über evtl. Überstunden wird ein Stundenkonto geführt, dass innerhalb von max. 3 Monaten ausgeglichen sein muss; angesammelte Stunden dürfen nicht an Urlaube angehängt werden.
Der Hausmeister/Desinfektor/Reinigung führt seine Tätigkeiten grundsätzlich außerhalb der Öffnungszeiten in den Vormittagsstunden durch.
Die Case-Management-Tätigkeiten werden grundsätzlich während der Öffnungszeiten sowie in den vorgelagerten Stunden durchgeführt.

Lt. Konzept für das Abrigado ist vorzusehen, einerseits eine Art "Laufkundschaft" mit einfachen lebenspraktischen Hilfen (z.B. Spritzentausch, Kurzinformationen, Kriseninterventionen, Spontanberatungen, Vermittlungen) zu versehen, andererseits systematische und strukturierte Beratungen und Betreuungen anzubieten (näheres dazu s. in der mit der Fachbehörde jährlich vereinbarte Leistungsvereinbarung). Während die Gruppe der Erstgenannten ein z.T. erhebliches Maß an Unruhe und Hektik in die Einrichtung bringt, ist für die Zweitgenannte Gruppe eine eher ruhige Atmosphäre vorteilhaft. Gleichzeitig zeigen alle bisherigen Erfahrungen in Hamburg wie auch in vergleichbaren anderen europäischen Großstädten, dass Angebote für die erstgenannte Gruppe vielfach zu Konflikten und Belastungen im Umfeld führen.

Unter sog. "Laufkundschaft" sind die KlientInnen zu verstehen, die lediglich schnell abzuarbeitende Anliegen haben (z.B. Konsum von mitgebrachten Drogen, Spritzentausch, Essen, Wäsche waschen, Informationen, Post abholen, Spontanberatungen, med. Erst- und Wundversorgungen, Vermittlungen z.B. in Übernachtung oder zu anderen Stellen). Diese KlientInnen nehmen die entsprechenden Angebote in den sog. Offenen Bereichen wahr. Öffnungszeiten an 5 Tagen in der Woche von 13.30 bis 19.00 Uhr haben sich als sinnvoll erwiesen; eine Erweiterung der Öffnungszeiten in den Vormittagsbereich hinein sowie an den Wochenenden wäre wünschenswert, derzeit ist dies aber mit den vorhandenen Personalressourcen sowie wegen Überschneidungen mit dem Schulbetrieb der benachbarten Schulen/ Sozialverträglichkeit nicht durchführbar.

Zusätzlich werden durch die vorhandenen Personalressourcen für Case-Management, nachgehende – aufsuchende und Straßensozialarbeit (derzeit 1,5 Stellen) täglich während der Öffnungszeiten sowie in den vorgelagerten Stunden die dafür anfallenden Arbeiten im Abrigado, in den zusätzlich angemieteten Räumen Kroosweg 1a sowie an anderen Stellen ausgeführt (Straße, andere Einrichtungen, Krankenhaus, Hausbesuche etc.). Dies dient für diese Bereiche z.B. für Kontaktgespräche, Spontan- und Kurzberatungen, Kriseninterventionen, Vermittlungen. Es wird also zusätzlich zur Arbeit im Abrigado aus dem Arbeitsbereich Case-Management etc. ein Schritt in die Szene hinein getan. Diese Angebote stellen im Wesentlichen Maßnahmen zur "harm-reduction", des "peer-support" oder alltagspraktische Hilfen dar. Die unterschiedlichen Maßnahmen der Kontaktaufnahme haben das Ziel, möglichst frühzeitig und ortnah die Zielgruppe zu erreichen, in akuten Krisen Hilfe anzubieten und über eine erste vorläufige Einschätzung der persönlichen Situation weitere fachlich notwendige Schritte einzuleiten wie Vermittlung und Begleitung zu Fachstellen, Beratungsstelle, Arzt/Krankenhaus, Übernachtungsstätte sowie Terminvergabe zu Beratung in Form von direkten persönlichen Gesprächen in bestimmten Fällen zu weiterführenden Maßnahmen durch Case-Management, in dem mit den Methoden der klassischen Sozialarbeit, dem Case-Management und dem Motivierendem Interview die Bereiche Suchtberatung, Motivation, soziale Stabilisierung und Integration sowie Therapievermittlung und –vorbereitung einschl. Kostenklärungen im weiteren Verlauf während (oder nach Absprache auch außerhalb) der Öffnungszeiten angeboten und durchgeführt werden.

Im Abrigado finden auch Gruppenangebote für KlientInnen sowie den zusätzlich angemieteten Räumen Kroosweg 1a die Supervision (monatlich 2 Std. Teamsupervision), Fallkonferenzen (terminiert nach Bedarf), Dienstbesprechungen/ Teamsitzungen (3 Std./Woche) für die MitarbeiterInnen sowie controlling und monitoring mit den einzelnen MitarbeiterInnen (2 monatlich) statt.

Sämtliche Aufgaben der Verwaltung und Organisation werden in den zusätzlich angemieteten Räumen Kroosweg 1a, in das auch Teile der Projektleitung und des Case-Management sowie zuführende Aufgaben zum Case-Management durchgeführt werden, wahrgenommen (soweit dies räumlich möglich ist; näheres dazu s. Stellenplatzbeschreibungen). Die Leitung des Abrigado wird durch den bisherigen Geschäftsführer/Koordinator wahrgenommen, der seinen Arbeitsplatz je nach Erfordernissen und Aufgaben in den neu angemieteten Räumen, im Abrigado sowie im Rahmen seiner Tätigkeiten Case-Management an anderen Stellen hat.

Der Träger hat in den vergangenen Jahren bereits Vernetzungen durch umfangreiche Kooperationen hergestellt, z.B. zu Straßensozialarbeit, Sozial- Jugend- und andere Ämter mit Erfahrungsaustausch, Fallbesprechungen und –konferenzen, Gruppenveranstaltungen, abgestimmtes sozialarbeiterisches Vorgehen, im Rahmen von Schnittstellen mit der Polizei, andere soziale Einrichtungen (z.B. MAT, staatl. Beratungsstelle Knoopstr., Drogenambulanzen). Vorhandene Kooperationen wie z.B. AHD (s. Punkt 5.) werden weiter gepflegt und ausgebaut. Darüber hinaus werden weitere Kooperationen angestrebt (bzw. sind diese von dem beantragenden Träger u.a. durch die Geschäftsführung/Koordination und das einzusetzende Personal bereits ebenfalls weitgehend bereits geknüpft). Als erforderliche weitergehende Kooperationen werden insbesondere angesehen Kooperationen zwischen dem beantragenden Träger und:

  • Entgiftungskrankenhäuser
  • Ambulanten und stationären Therapiestellen, auch für Psychose- /Sucht - Doppeldiagnosen
  • Psychiatrie
  • Gerichts- und Jugendgerichtshilfe
  • Sozialämter/Landessozialamt und Jugendämter
  • Ämter für soziale Dienste
  • Einrichtungen, die Akupunktur vorhalten
  • Drogenambulanzen
  • Heroinambulanz
  • Niedergelassene Ärzte
  • IGLU für Probleme bei Drogenabhängigen mit Kindern
  • PALETTE mit dem Schwangeren-Schwerpunkt
  • KIDS und Cafe Sperrgebiet mit ihren Angeboten für jugendliche Konsumenten
  • Ragazza mit den Angeboten für weibliche Konsumentinnen
  • Einrichtungen, die psycho-soziale Betreuung anbieten
  • Übernachtungsstätten: Cafe Sperrgebiet, Basis-Projekte, Ragazza, Drob Inn im Wüstenrot-Haus, Friedenspfeife etc.
  • Einrichtungen, die medizinische Versorgungen anbieten, z.B. Drob Inn, Stay Alive, Ragazza, Cafe Sperrgebiet
  • Arbeitsprojekte für Drogenabhängige, z.B. bei JHJ


4. Methoden der Drogenarbeit

Zur Erreichung der beschriebenen Ziele und Teilziele werden auf der operativen Ebene verschiedene Methoden angewendet. Davon hängt die Ergebnisqualität bei der Arbeit mit der schwierigen und in komplexen Zusammenhängen verstrickten Klientel wesentlich ab. In der Praxis haben sich neben den Methoden der klassischen Sozialarbeit und Gesprächsführung/Beratung zusätzlich die ff. Methoden bewährt und sollen angewendet werden:

  • Niedrigschwelligkeit (es werden keine Eingangsvoraussetzungen für die Inanspruchnahme der verschiedenen Hilfsangebote gestellt, die Einrichtungen gehen in die Szenen)
  • Akzeptierende Drogenarbeit (die KlientInnen werden in ihrem jeweiligen Zustand akzeptierend in der Einrichtung aufgenommen und die Hilfe wird auf der Stufe begonnen, auf der sich der Klient gerade befindet; selbstverständlich wird auch mit dieser Methode ausstiegsorientiert gearbeitet. Sie wurde Ende der 1980ziger Jahre entwickelt, um zu Drogenabhängigen Kontakt und Zugang zu bekommen, die durch herkömmliche Drogenarbeit mit hohen Eingangsvoraussetzungen für die Nutzung der Angebote und mit reiner Komm-Struktur nur ungenügend erreicht wurden.
  • Case-Management (s. dazu Punkt 4.2.); der Träger hat an dem 5jährigen Modellversuch Case-Management des Bundesgesundheitsministeriums engagiert und erfolgreich teilgenommen, nach Beendigung des Modellversuches diese Methode weiter angewandt, bekam dafür bis 31.12.2003 1,5 Stellen, ab 1.1.2004 1 Stelle und ab 30.6.2004 wiederum 1,5 Stellen von der zuständigen Fachbehörde bewilligt, so dass ein umfangreiches praktisches und theoretisches Wissen vorliegt
  • Motivierendes Interview, eine Methode, die im Rahmen des Bundesmodellversuches Case-Management eingeführt und erprobt wurde. Durch mehrere Fortbildungen der MitarbeiterInnen und die praktische Anwendung dieser Methode konnte sie in der Vergangenheit als wirkungsvolles Instrument bei der Zielgerichteten und steuernden Motivation von KlientInnen genutzt werden.
  • Straßensozialarbeit, nachgehende und aufsuchende Sozialarbeit. Diese Bereiche sollen weiterhin vor allem für die Crack konsumierenden KlientInnen eingesetzt werden.

Der Langwierigkeit und Komplexität der Behandlung und Rehabilitation Drogenabhängiger entspricht das Case-Management mit einer rationalen und transparenten Steuerung des Prozesses bei durchgehender Koordination und Kontrolle des Handelns der im Einzelfall Beteiligten (Integrierte Versorgung im Einzelfall). Das Fallmanagement überbrückt den fragmentarischen Charakter einzelner Behandlungen, Hilfen, formeller und informeller Dienstleistungen, stellt den Zusammenhang mit der persönlichen und familiären Lebensführung eines Betroffenen her und bewerkstelligt mit ihm zusammen einen effektiven Behandlungs-, Unterstützungs- und Eingliederungsverlauf. Mit dem Case-Management als Verfahren wird eine Position systematischer Nüchternheit gegenüber der Sucht bezogen.

Überblick über das Verfahren
Angestrebt wird mit dem Case Management eine kontinuierliche, integrierte Bearbeitung einer personen- und situationsbezogenen Problemstellung auf ausgemachte Ziele hin (vgl. im Einzelnen: Löcherbach u.a.: Case Management. Fall- und Systemsteuerung in Theorie und Praxis. Neuwied/ Kriftel 2002). Das Verfahren wird als ein Management bezeichnet, weil ein Prozess der Unterstützung, Behandlung und Bewältigung in der Versorgungskette zu organisieren und in Koordination des Ressourceneinsatzes sowie in Kooperation mehrerer Beteiligter durchzuführen ist. Es wird fallbezogen gehandelt, das heißt sachwaltend in Beziehung auf die Lage (und Probleme) eines Menschen und auf Problemlösungen, die in seiner Situation angezeigt sind. Bei Suchtkranken ist Abhängigkeit, ist Kontrollverlust "der Fall" und die damit gegebene individuelle körperliche, psychische, soziale und wirtschaftliche bzw. finanzielle Problemsituation. Zur Problemlösung sind im Einzelfall verschiedene Dienste, Hilfen und Maßnahmen angebracht; sie werden im Case-Management auf das Verhalten, die Defizite, aber auch auf eigene Stärken und Selbsthilfepotenziale des Suchtkranken als Subjekt seines eigenen Lebens abgestimmt. Gegenstand des Managements ist insgesamt die individuelle Rehabilitation als ein in Kooperation erfolgender Prozess.

Bei akuten und kurzfristigen Behandlungsmaßnahmen und Hilfen ist ein Case-Management nicht indiziert. Das Verfahren hebt auf einen längeren Zeitverlauf ab, für den eine Ausgangs- Situation geklärt wird, Bedarfsfeststellungen zu treffen sind, ein planmäßiges Vorgehen angebracht ist und der Verlauf überwacht gehört. Es ist im Einzelfall zu entscheiden, in welchen Fällen ein Case-Management erfolgt.

Im Einzelfall korrespondiert dem Case-Management das individuelle Management in der Lebensführung (life management): Die professionelle Vorgehensweise knüpft an die Lebensbewältigung einer Person an bzw. setzt dort an, wo diese Bewältigung nicht gelingt oder unzureichend bleibt. Süchtige versagen gegenüber psychoaktiven Drogen: sie sind von ihnen abhängig, und das hat eine Menge Folgen (Beziehungsabbrüche, Isolation, Schulden, Arbeitslosigkeit, Wohnungsverlust, Delinquenz) und verschiedene Gründe (psychische Instabilität, Komorbidität, Lebenskrisen usw.). Mit der Abhängigkeit leben oder sie überwinden - dieser persönlichen Aufgabe kommt das Case-Management von der Seite der Dienste her in schrittweise Bearbeitung des ganzen Problemzusammenhangs unter planmäßiger Einbeziehung formeller und informeller Ressourcen nach.

Ob nun primär personen- oder organisationsbezogen, um seinen Zweck erfüllen zu können, gehören zum Case-Management stets die Komponenten

  • Feststellung einer Aufgabe,
  • Einschätzung der Lage,
  • eine Zielvereinbarung,
  • die Planung des Vorgehens,
  • eine kontrollierte Ausführung vereinbarten Handelns,
  • die Prüfung und Bewertung seines Erfolgs,
  • sowie eine Rechenschaftslegung.

Es bleibt zunächst offen, wer dienstlich und fachlich für welche Momente im Case-Management zuständig ist bzw. die Fallführung übernimmt. Aber die Natur des Verfahrens impliziert, dass von der Ausgangssituation im Hilfeprozess bis zu seinem (vorläufigen) Abschluss ein Zusammenhang besteht und überblickt werden kann. Case-Management vermeidet eine bruchstückhafte Leistungserbringung und sorgt für Behandlungskontinuität.

In den eingeführten Begriffen des Verfahrens sind damit, egal wo es zum Einsatz kommt, die folgenden Dimensionen oder Phasen im Case-Management angesprochen:
  • Vorfeldklärung/Outreach (Inwieweit werden die Nutzer erreicht bzw. wie erreichen potenzielle Nutzer das Case-Management-Center).
  • Zugangseröffnung, Kontaktaufnahme und Engagement in einem Fall (Klärung der Zugangsberechtigung und Zuständigkeit, Fallaufnahme, Vereinbarung des Vorgehens, Herstellen einer Arbeitsbeziehung),
  • Assessment (Prozess der Situationseinschätzung, Klärung der Problemlage unter Einbeziehung von Fachdiensten und ihrer Diagnostik und Bedarfsfeststellung mit den Beteiligten),
  • Planung als Gesamtplanung (Zielvereinbarung und darauf bezogene Absprachen und Kontrakte zum Vorgehen unter Nutzung formeller Behandlungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten und informeller Unterstützung),
  • Monitoring (kontrollierte Umsetzung der Planung bei koordinierter Leistungserbringung einschließlich Überwachung des Nutzerverhaltens),
  • Evaluation (regelmäßige Fallüberprüfung, Prozess- und Ergebnisbewertung) als Einschätzung der Wirksamkeit der Versorgung und ggf. Revision des Vorgehens mit Reassessment und neuen Vereinbarungen,
  • Entpflichtung nach Erfüllung der Aufgabe und fallübergreifende Rechenschaftslegung: Accountability als verantwortliche Berichterstattung.

Der beantragende Träger ist mit seinen Projekten zur Beratung und Behandlung Drogenabhängiger in der Freien und Hansestadt Hamburg gem. der hierzu am 31.3.1995 von der BAGS erlassenen und im Amtlichen Anzeiger 1995, S. 2418 ff. veröffentlichten Richtlinie staatlich anerkannte Träger der ambulanten Suchtkrankenhilfe. Er gehört zudem zu den Unterzeichnern der Rahmenvereinbarung zu Qualitätsstandards vom 22.3.1996 und hält diese Rahmenvereinbarung in allen Punkten ein. Durch jährliche Leistungsvereinbarungen mit der Zuwendungsbehörde werden die Kennziffern für die zu erbringenden Leistungen vereinbart; der Träger hat diese nachweislich jeweils erbracht und sich korrekt an die Vereinbarungen gehalten.

Nach den o.g. dargestellten Vereinbarungen sind Dokumentationsverfahren vorgegeben. Danach führt der Träger sowohl die Basisdatendokumentation (BADO) als auch die Leistungsdokumentation (LEIDO) durch (s. der BUG vorliegende Sachberichte der letzten Jahre). Die BADO wird über das Aktenführungsprogramm ABDUL erstellt, für die Erstellung der LEIDO wird eine vom Träger entwickelte Software verwendet. Daneben kommen folgende weitere Dokumentationsverfahren zur Anwendung:

  • Aktenführung bei den qualitativen Beratungen und deren Auswertung in Fallbesprechungen/ -konferenzen, Teambesprechungen und Supervisionen hinsichtlich Verlauf und Erfolg der eingesetzten Maßnahmen, zusätzlich 2-monatlich controlling und monitoring durch Geschäftsführer/Koordinator/Projektleiter.
  • Case-Management-Dokumentationen: schriftliche Assessments, Erstellung der Hilfepläne, Verlaufsdokumentationen, Endberichtserstattung.
  • Teilnahme an externen Erhebungen, z.B. durch FOGS, ZIS, ZEUS, ISD.
  • punktuelle Klientenbefragungen zu Schwerpunktthemen wie z.B. Konsummuster, Erfolge durch Akupunkturbehandlung, Zufriedenheit/Unzufriedenheit mit den Angeboten.
  • traditionell wird beim Träger bei der Selbstevaluation überwiegend das Verfahren der Lernzirkel angewandt (These, Praxiserprobung, Reflexion, Nachbesserung, Praxiserprobung etc.)
  • Besondere Bereiche der Arbeitsbelastung und der Strukturqualität wurden in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeits- und Sozialhygiene Stiftung (IAS), der zuständigen Berufsgenossenschaft und dem für den Träger zuständigen Arbeitsmediziner evaluiert (z.B. psychische Belastungsstudie –Fragebogen- und Gesprächsauswertung- unter der Betreuung einer Psychologin des IAS).

Seit Bestehen des Trägers wurde die Qualitätssicherung kontinuierlich weiter entwickelt. Dabei stand im Mittelpunkt, das Handeln an den bekannten und vorgegebenen Maßstäben auszurichten und kontinuierlich zu überprüfen (s. auch o. Lernzirkel), ob die Ergebnisse des Handelns mit den erwarteten Standards übereinstimmen.


5. Trägerverbund Anbietergemeinschaft Hamburger Drogen- und Suchteinrichtungen (AHD)

Die einzelnen Mitglieder des Verbundes sichern und entwickeln bereits seit Jahren vor dem Hintergrund der jeweiligen betrieblichen Organisation mit vielfältigen Maßnahmen die Qualität ihrer Leistungen.

Wir stehen für die Qualität unserer Dienstleistungen ein.
Wir arbeiten eng mit den öffentlichen Kostenträgern zusammen.
Wir kennen unsere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und dem Individuum und nehmen diese wahr.
Unsere Mitarbeiter und Führungskräfte fühlen sich unseren Qualitätszielen verpflichtet.

1. Folgende Zielsetzungen werden vom Verbund verfolgt:

  • Entwicklung und Sicherung eines gemeinsamen Qualitätsprofils
  • Erfüllung sozialgesetzlicher und haushaltsrechtlicher Vorgaben
  • Transparenz des Leistungsspektrums
  • Kundenorientierung
  • Mitarbeiterorientierung
  • Verantwortungsbewusste Prüfung der Kosten und Arbeitsabläufe


2. Qualität als Dialogprozess

  • Die in dem Verbund zusammengeschlossenen Träger betrachten die Entwicklung ihrer Leistungsangebote als einen permanent fortschreitenden Prozess. Die Bewertung der jeweiligen Angebote erfolgt daher im regelmäßigen Austausch aller an den Entwicklungsprozessen beteiligten Parteien.
  • Die Qualität einer Leistung hängt wesentlich davon ab, die Erwartungen junger Menschen und ihrer Familien des Landesjugendamtes und der Jugendämter als Fachbehörde und Kostenträger (gesamtverantwortlicher Gewährleistungsträger) hinsichtlich der Ziele des Trägerverbundes auf dem Hintergrund gesetzlicher Anforderungen und Aufgaben sichtbar zu machen und einvernehmlich zusammenzuführen.
  • Der Verbund hält aus diesen Gründen als Grundsatz der Qualitätsentwicklung den kontinuierlichen Dialog der beteiligten Parteien für unabdingbar und sucht den regelmäßigen Austausch.


3 Strukturqualität

  • 3.1 Personal
    Bei den Mitgliedern des Verbundes ist qualifiziertes, staatlich anerkanntes Fachpersonal entsprechend dem Bedarf in Hamburg fest angestellt. Angestrebt wird ein individuell abgestimmtes Aus-, Fort- und Weiterbildungsystem des Verbundes.
  • 3.2 Supervision
    Die Verbundseinrichtungen gewährleisten regelmäßige bedarfsgerechte externe Supervision.
  • 3.3 Qualitätsindikatoren
    Im Rahmen des Qualitätsmanagements dokumentiert der Verbund schriftlich den Hilfeverlauf inhaltlich strukturiert nach:
    Ausgangslage und Auftragsnahme
    Hilfeplanung
    Arbeitskonzept
    Zwischen- und Abschlußbericht
  • 3.4 Verbundentwicklungen
    Der AHD hat ein Verbundentwicklungsteam, das von je einer/einem Trägervertreter(in) gebildet wird. Das Verbundentwicklungsteam verantwortet die kontinuierliche Fortführung des Qualitätsmanagementsprozesses, trifft Grundsatzentscheidungen und übernimmt alle anfallenden Aufgaben im Rahmen der weiteren Organisationsentwicklung. Bei Bedarf wird eine externe Gesellschaft für Organisations- und Personalentwicklung hinzugezogen.


4 Prozessqualität

  • 4.1 Arbeitsreflexion
    Die Reflexion der Arbeitsprozesse in den Einrichtungen findet obligatorisch im Verbundentwicklungsteam statt. Die Fragestellung wird von der verantwortlichen Fachkraft vorgestellt, Zeit für Nachfragen des Teams gegeben und kollegiale Beratung geleistet. Im weiteren Verlauf der Hilfe wird alle 2 – 3 Monate eine weitere Reflexion des Hilfeprozesses durchgeführt. Nach Bedarf finden ergänzende kollegiale und Fachgespräche statt.
  • 4.2 Dokumentationssystem
    Im Rahmen des Qualitätsmanagement arbeitet der Verbund an der Vereinheitlichung des Dokumentationssystems.
    Der Verbund betrachtet Akten als eine besondere Form schriftlicher Dokumentation. In ihnen sollen alle Informationen, Entscheidungsschritte und –Ergebnisse objektiv festgehalten werden. Wesentliche Prinzipien der Aktenführung sind u.a. Schriftlichkeit und Vollständigkeit. Die Aktenführung soll soweit standardisiert sein, dass innerhalb des Verbundes die Daten in einer einheitlichen und übersichtlichen Form festgehalten werden.
  • 4.3 Ressourcen- und Sozialraumorientiertes Arbeiten
    Die Hilfen des Verbundes beziehen sich auf den Lebensraum, in dem die Menschen eben, in dem sie soziale Kontakte aufbauen, in dem sie Erfolg haben oder eben auch scheitern.
    Die MitarbeiterInnen des Verbundes kennen die Infrastruktur und die Treffpunkte der Menschen genau. Vielfältige Kontakte bestehen zudem zu den ebenfalls in den Stadtteilen arbeitenden sozialen Diensten, Beratungsstellen, Initiativen, Vereinen usw.
    Der Verbund ist in der Lage Hilfen anzubieten bevor sich Probleme verdichten. Die Fachkräfte wenden sich dem tatsächlichen Alltag der betroffenen Menschen zu, nehmen individuell sowie kulturell geprägte Lebensentwürfe wahr und halten diese aus.
  • 4.4 Methodenvielfalt
    Das gut ausgebildete und qualifizierte Personal im Verbund gewährleistet, dass entsprechend der individuellen Bedarfe in Hamburg eine Vielfalt angemessener und geeigneter Methoden zur Anwendung gebracht werden können.


5 Ergebnisqualität

  • 5.1 Evaluationssystem und Zielgenauigkeit der Hilfen
    Vom Verbund angestrebt wird auf Basis interner und externer Audits ein gemeinsames Evaluationssystem.
    Durch regelmäßige Befragungen von MitarbeiterInnen des Verbundes und unserer Klienten mittels Fragebögen (anonym), wird die Arbeit des Verbundes ausgewertet.
    Qualitätsmarken können z.B. sein: Mitarbeiterzufriedenheit, Qualitätsorientierung, Wirtschaftlicher Umgang, Materielle Ausstattung, Differenzierung der Angebote, Flexibilität bei der Gestaltung, Kooperation mit öffentlichen Einrichtungen, Erreichbarkeit, Professionalität, Partizipation der Klienten, Lebensfeldorientierung, Hilfe bringt Ergebnisse, usw.
    Ergänzt wird die Evaluation der Arbeit durch ein gemeinsames EDV gestütztes Informationssystem, das auf der Basis von Statistiken für die Evaluation relevante klientenbezogene Daten (Alter, Geschlecht, Herkunft, Anzahl der Familienmitglieder, etc) sowie Häufigkeit, Dauer und Umfang der Hilfen auswertet.
  • 5.2 Kriterien für Erfolg; professioneller Umgang mit Misserfolg
    Neben dem unter Absatz 2.3. beschriebenen Prozess zur Entwicklung von Erfolgskriterien, solle Adressatenzufriedenheit, Beschwerdemanagement, Fehlverneidung und die Erfassung kritischer Ereignisse im Verbund, Kriterien für den Erfolg der Arbeit darstellen. Gemeinsam wollen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Verbundes eine Einstellung entwickeln bzw. vertiefen, die Misserfolge als Chance begreift, wichtige Informationen über sinnvolle und erforderliche Veränderungen der bisherigen Praxis zu erhalten. Im Sinne stetiger Optimierungsarbeit und prozesshafter Entwicklung versteht sich der Verbund als eine lernende Organisation.


 

Konzept und Leistungsbeschreibung einer integrativen KITA

Seit mehreren Jahren kooperieren die KITA Bissingstraße und die Drogenberatungsstelle ABRIGADO, Träger "freiraum hamburg e.V.", miteinander, wenn es um die pädagogische Betreuung und Unterbringung von Kindern drogenabhängiger Eltern / allein erziehender Mütter oder Väter geht. Da es häufig enorme Anfangsschwierigkeiten bei der Aufnahme dieser Kinder in die KITA Bissingstraße gab und gibt (Regelmäßigkeiten, Pünktlichkeit, Unterversorgung der Kinder, Vernachlässigungen etc.), wurden verschiedene Versuche zu vereinfachten Aufnahmeverfahren unternommen.
So war etwa eine Vorstellung, über gesponserte KITA-Gutscheine oder Frei-KITA-Gutscheine Formalien und Schwellen abzubauen; der damalige Gesundheitssenator Dräger wurde bei einem Besuch des ABRIGADO ausführlich über die Problematiken informiert und gebeten, entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen, um eine Betreuung und Einbindung der betroffenen Kinder in das KITA-Regelsystem zu gewährleisten und einer Verwahrlosung dieser Kinder entgegen zu wirken. Leider konnten bisher keinerlei Umsetzungen der Forderungen durchgesetzt werden.

Am 13.2.2008 wurde -initiiert durch die Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz –Fachabteilung Drogen und Sucht – die Rahmenvereinbarung "Suchtgefährdete und suchtkranke schwangere Frauen und Familien mit Kindern bis zu einem Jahr" von zunächst 67 Kooperationspartnern unterschrieben (Krankenhäuser, Ärzte, Hebammen etc. sowie die meisten freien Träger der Drogenhilfe).
Im Koalitionsvertrag der Bürgerschaft vom 17.4.2008 stehen Kindertagesbetreuung, Schule und Ausbildung an vorderster Stelle.

Das bedeutet: Der Kindeswohlgefährdung und deren Beseitigung sowie Präventionsmaßnahmen werden von Politik und Verwaltung neue Prioritäten eingeräumt. Das heißt jetzt aber auch, dass endlich lang geforderte Maßnahmen umgesetzt werden müssen.

Als erste Maßnahmen wurden durch die KITA Bissingstraße und das ABRIGADO, Träger: "freiraum hamburg e.V." neben insgesamt sechs Fortbildungen zur Kindeswohlgefährdung Kontakte zu AS, Jugendamt, Kinderschutzbeauftragte etc. aufgenommen und eine Arbeitsgruppe gebildet. Als Ergebnis kristallisiert sich ein Pilotprojekt heraus, in dem unter der fachlichen Leitung der KITA Bissingstraße eine integrative KITA in der Nähe des Abrigado mit speziellen Öffnungszeiten eingerichtet wird, die unter formal vereinfachten Bedingungen belegt und finanziert wird.

Das Abrigado ist eine Beratungsstelle und ein stadtteilorientierter Gesundheitsraum für KonsumentInnen illegalisierter Drogen und ist sehr gut um Stadtteil integriert und vernetzt. Träger ist "freiraum hamburg e.V.".
Im Abrigado können illegalisierte mitgebrachte Drogen unter hygienisch einwandfreien Bedingungen unter Aufsicht geschulten Fachpersonals konsumiert werden. Darüber hinaus werden unterschiedliche Hilfen angeboten, ohne daran Zugangsbedingungen wie Therapie- bzw. Ausstiegswilligkeit zu knüpfen. Das Abrigado hilft und berät in Gesundheits- und Hygienefragen. Ein Schwerpunkt dabei ist der sichere Umgang mit Drogen (safer-use). Es gibt praktische Ratschläge, um schädliche Nebenwirkungen beim Drogenkonsum zu vermeiden.
Das Abrigado berät auch bei Fragen zur Substitution, Entzug und Therapie und vermittelt in die entsprechenden Einrichtungen. Weiterhin wird geholfen bei Problemen mit Behörden und Justiz, in Krisensituationen und bei Verschuldungen.

Die Kita Bissingstraße betreut ca. 180 Kinder im Alter von 8 Wochen bis zum 14. Lebensjahr. Es ist eine Integrationseinrichtung, d.h. es werden auch Kinder mit Behinderung in der Kita integrativ betreut. Der Träger ist die Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten gGmbH. Aufgrund der Lage gibt es viele Kinder mit Migrationshintergrund und auch viele Kinder aus sozial schwachen Familien. Die Kita ist sehr gut im Stadtteil vernetzt.

Für beide Einrichtungen ist die Zusammenarbeit mit anderen sozialen und pädagogischen Einrichtungen vor Ort ein wichtiger Schwerpunkt.
Beide Einrichtungen arbeiten seit Jahren sehr gut zusammen.

Zitat aus der Rahmenvereinbarung: Insbesondere wenn Frauen in einer besonders belastenden Situation leben und/oder Suchtmittelkonsum zum Alltag gehört, ist eine sensible, auf ihre Bedürfnisse und ihre Situation zugeschnittene frühzeitige Unterstützung und Begleitung der Schwangerschaft und die Vorbereitung auf die Anforderungen als Familie nötig. Dabei gilt es, die Entwicklung einer sicheren Eltern – Kind – Beziehung zu fördern, die als wesentlicher Schutzfaktor für die gesunde seelische und körperliche Entwicklung eines Kindes zu bewerten ist, sowie möglichst frühzeitig dafür Sorge zu tragen, dass das Kind Zuverlässigkeit und Stabilität in seiner sozialen Umwelt erfährt und traumatische familiäre Beziehungsmuster vermieden werden können. Sowohl die medizinische und psychosoziale Begleitung als auch die Sicherung der sozialen und wirtschaftlichen Situation sind dabei von entscheidender Bedeutung. (Seite 1. 3. Absatz)
Die BesucherInnen des Abrigado sind zum Teil auch Eltern und bringen daher ihre Kinder mit in die Einrichtung wenn sie die Angebote des Abrigado in Anspruch nehmen. Der Aufenthalt mit Kind in der Einrichtung ist derzeit allerdings zeitlich begrenzt auf 2 Stunden täglich, damit die Eltern einerseits die Hilfsangebote in Anspruch nehmen können, andererseits die Kinder nicht zu lange dem Einrichtungsalltag ausgesetzt sind. Überlegt wird auch immer wieder ein Kinderverbot in der Einrichtung; damit würde das Abrigado jedoch jegliche soziale Kontrolle und über die Kinder verlieren und Einflussnahmemöglichkeiten hinsichtlich Entwicklung des Kindes etc. bis hin zum Erkennen von Kindeswohlgefährdung ausblenden.
Jeder kann sich vorstellen, dass das Abrigado selbstverständlich nicht der geeignete Ort für den Aufenthalt und die Betreuung von Kindern ist. Das Konzept des Abrigado ist eingestellt auf die Arbeit mit Erwachsenen. Außerdem ist der Ort nicht förderlich für eine gute Entwicklung der Kinder, die oft durch die schwierige Situation der Eltern genügend gehandicapt sind. Die Alternative wäre, dass die Eltern ihre Kinder entweder unbeaufsichtigt oder evtl. in ungeeigneter Beaufsichtigung ließen, während sie die Angebote des Abrigado in Anspruch nehmen. Die Eltern würden zwar mit Sicherheit für die Betreuung ihrer Kinder einen Kita-Gutschein bekommen. Die Kita Bissingstraße ist auch bereit, diese Kinder entsprechend zu betreuen, wie es in den vergangenen Jahren auch mehrfach erfolgreich praktiziert werden konnte. Es handelt sich hierbei jeweils um eine sehr aufwendige Betreuung, die den KollegInnen ein hohes Maß an Engagement abverlangt. Die Eltern sind aber oft aus unterschiedlichen Gründen nicht bereit oder nicht in der Lage, sich einen Kita-Gutschein zu besorgen. Ein wichtiges Argument der Eltern ist hierbei die Angst, dass ihnen die Kinder weggenommen werden, wenn sie sich im Tagesheimsachgebiet als DrogenkonsumentInnen geoutet haben. Eine Verbindung vom Tagesheimsachgebiet zum ASD ist ja auch klar vorhanden. Was kann also für die Kinder getan werden, für die Eltern keinen Kita-Gutschein beantragen? Es handelt sich im Moment um ca. 10 bis 15 Kinder, die immer wieder mit ins Abrigado gebracht werden. Einige sind bereits in Betreuung und auch dem ASD bekannt. Für ca. 5 – 12 Kinder im Alter von 8 Wochen bis 5 Jahren müsste jedoch ein akzeptables Angebot geschaffen werden.
Da wir auch hier ein integratives Angebot vorsehen, können hier auch Kinder aus anderen Familien betreut werden. Es soll ein offensives Konzept erarbeitet werden, das deutlich macht welche Zielgruppen betreut werden.

  • a. Zielsetzung
Ziel ist es, den drogenabhängigen Eltern ein von ihnen akzeptiertes niedrigschwelliges Angebot zu machen, damit die Kinder durch die Kita Bissingstraße möglichst umfangreich betreut werden und auch auf die Eltern Einfluss genommen werden kann, damit das Kindeswohl nicht gefährdet wird.
Wichtig ist dabei, dass kaum formale Hürden bei der Kita – Gutschein – Vergabe bestehen. D.h. der Kita – Gutschein wird von der Kita Bissingstraße in Zusammenarbeit mit dem Abrigado und dem Tagesheimsachgebiet beantragt; nur wenige Angaben sind dabei erforderlich und es müssen keine besonderen Rechfertigungsbegründungen oder Arbeitsnachweise durch die Eltern erbracht werden.
Zusätzlich müssten etwa 3 Kita - Plätze frei gehalten werden; das ginge z.b. über fremd finanzierte, gesponserte oder von der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz außerhalb des Kita – Gutschein - Systems finanzierte Kita – Plätze. Diese Kita - Plätze stünden dann z.b. für spontane oder sporadische Belegung zur Verfügung, mit dem Ziel, eine Regelhafte Betreuung durch die Kita Bissingstraße zu erreichen.
Ergebnisse wäre: das Abrigado wäre "kinderfrei", Beratung und Unterstützung der drogenabhängigen Eltern durch die Kita Bissingstraße und Kooperationspartnern zum Umgang und zur Versorgung der Kinder wäre gegeben und nicht zuletzt wären den Kindern Möglichkeiten geschaffen, positive Erfahrungen außerhalb des Drogenmilieus zu machen und eine kindgemäße Entwicklung zu haben.

  • b. Angebote
Wir gehen davon aus, dass wir Kinder von der achten Woche bis zum 6. Lebensjahr betreuen. Kinder aus unterschiedlichen sozialen Schichten und unterschiedlichem Hintergrund. In unserem Stadtteil gibt es viele Kinder mit Migrationshintergrund. Dies macht das Angebot besonders schwierig. Es muss sehr differenziert gearbeitet werden Wir orientieren aber schon an das bestehende Konzept der Kita Bissingstraße.

Voraussetzungen unserer Arbeit:
Das Leitbild der Vereinigung beschreibt das Kind als Akteur seiner Entwicklung. Es soll seine eigenen Entwicklungsschritte selbst bestimmen. Wir begleiten das Kind und stellen ihm die notwendigen Hilfsmittel zur Verfügung.

Der Umgang mit dem einzelnen Kind ist abhängig von dem individuellen Bild, das jede ErzieherIn vom Kind hat. Das Verhalten des Kindes wahrzunehmen, zu erkennen, zu messen und aufgrund eigenen Fachwissens und bestehender Werte und Normen zu bewerten, bildet hierbei einen wesentlichen Aspekt. Es ist uns sehr wichtig, an diesem Bild zu arbeiten, sich auszutauschen, eigenes pädagogisches Handeln zu reflektieren und Regeln und Konzepte turnusmäßig auf ihre Gültigkeit neu zu überprüfen.

In der pädagogischen Arbeit gehen wir davon aus, dass alles Verhalten kommunikatives Verhalten ist. Es ist beziehungsgestaltend und modellhaft. Das bedeutet für uns handlungsleitend: Erziehungsarbeit ist Beziehungsarbeit. Als ErzieherIn sind wir immer Modell. Die Kinder lernen an uns durch unser Verhalten. Somit ist unsere pädagogische Arbeit immer professionelle Arbeit. Wir übernehmen als ErzieherIn Verantwortung für jedes einzelne Kind.

In unserer pädagogischen Zielsetzung beziehen wir uns zunächst auf die Richtlinie "Aufgaben und Ziele der Vereinigung", die wir verbindlich und richtungsweisend anerkennen:
"Die Kindertagesstätte erfüllt einen eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Allgemeine Zielsetzung ist die Förderung der Kinder zu eigenverantwortlichen, zu gemeinschaftsfähigen und zu solidarisch handelnden Persönlichkeiten. Damit unterstützt und ergänzt sie die Aufgabe der Erziehung und Bildung in der Familie, Schule und anderen Sozialisations - und Bildungseinrichtungen".
Wir bemühen uns in der Kita Bissingstraße einen Ort für Kinder zu schaffen, der getragen wird von einer Atmosphäre in der Kinder größtmögliche Entwicklungschancen erfahren. Eine Kita bringt es mit sich, dass den Kindern und Erwachsenen die Möglichkeit geboten wird, sich mit anderen Menschen auseinander zusetzen. Dies natürlich mit der Bandbreite verschiedenster Muster, die das Leben in einer Gemeinschaft ausmachen. Hierzu gehören Freundschaften schließen, Spielkameraden finden, sich streiten, sich wieder vertragen etc. Wir arbeiten in unserer Einrichtung natürlich in dem Bewusstsein, dass auch unsere Mittel im Bereich der pädagogischen Arbeit durch strukturelle Vorgaben ( Anzahl der Kinder, Anzahl der Mitarbeiter, Größe der Räume) eingeschränkt sind und uns die Situation des Alltags oft genug wenig Zeit lässt für eine gelingende Pädagogik. Gerade aber durch die bewusste Auseinandersetzung mit diesem Konflikt - Bedürfnisse der Kinder und Einschränkung der Möglichkeiten-, hoffen wir ein Konzept zu erstellen, das allen KollegInnen die Möglichkeit gibt, eine effektive Pädagogik auszuüben.

Wir wollen ein verlässlicher Ort für Kinder und Eltern sein.
Ein Ort, an dem sich das Kind wohl fühlt und angenommen wird und an den es Eltern vertrauensvoll und gerne geben.
Unsere Ziele in der Arbeit mit den Kindern orientieren sich daran, was Kinder für eine gute Entwicklung brauchen:

Grundsätze unserer Arbeit:
Zielsetzung des situativen Ansatzes ist es, Situationen, die die Kinder erleben, mit Hilfe des Erwachsenen aufzuarbeiten, zu verstehen und nachzuerleben. Dies gibt den Kindern ausreichend Sicherheit für die Zukunft. Sie machen die Erfahrungen, dass sie Situationen begreifen und erweitern damit ihre Kompetenzen. Praktisch bedeutet dies, dass Situationen in der Kita oder Erlebnisse, die die Kinder mitbringen, in der Gruppe von den ErzieherInnen aufgegriffen, und thematisiert werden. Merkmale dieser Arbeit sind:
  • viel Projektarbeit
  • offene Planung
  • Beteiligung der Kinder an der Planung
  • viel Kleingruppenarbeit
  • flexibler Tagesablauf
Kinder wachsen heute in einer anderen Umwelt auf als ihre Eltern und Großeltern. Kindheit als eigenständiger Entwicklungszeitraum wird immer mehr beschnitten. Nicht das Kind entscheidet über seine Entwicklung, sondern Eltern fordern bestimmte Entwicklungsschritte, damit das Kind möglichst schnell erwachsen wird. Diese veränderte Umwelt hat direkte Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern, dies muss natürlich auch eine Veränderung der Kita - Praxis nach sich ziehen. Zeit, Raum und Lebenswelt müssen bewusst erfahren werden, um eine Grundlage für Entwicklung zu schaffen. Ganzheitliches Leben und Lernen mit Kindern bedeutet, dass Kinder genügend Zeit haben vielfältige Erfahrungen zu sammeln in einer Akzeptanz, in der sie Fehler machen dürfen und sollen, weil sie Kinder sind.
Lernen geschieht über das Handeln. Nicht das Lernen steht im Vordergrund, sondern das Erfahren von Sinneszusammenhängen, bei dem ein Lernen geschieht.

Da wir gruppenpädagogisch arbeiten, ist es uns ein Anliegen, dem einzelnen Kind zunächst Unterstützung zu geben, sich im Rahmen einer Kindergruppe zurechtzufinden. Hierfür bildet unser gemeinsam entwickeltes Konzept zum Thema "Eingewöhnung des Kindes" eine wichtige Grundlage.

Der Blick für das einzelne Kind in der Gruppe ist wichtig um herauszufinden mit welchen Themen sich das Kind beschäftigt, was es plagt, was es interessiert, was es gerne macht, mit wem es gerne zusammen ist. Dies ist die Basis auf der die pädagogische Arbeit aufgebaut ist und das Kind in seiner Persönlichkeit verstanden wird.

In der Kita Bissingstraße nehmen wir Kinder als Akteure ihrer Entwicklung wahr und wir be(ob)achten sorgfältig jedes einzelne Kind.

Der pädagogische Alltag
Unser Tagesablauf ist abhängig von den vitalen Bedürfnissen der Kinder. Es ist ein festgelegter Rahmen innerhalb eines Tages an dem die Kinder sich orientieren können. Der Tag wird strukturiert und ist überschaubar.
In den Bereichen entwickeln wir die konkrete Tagesstruktur nach den Bedürfnissen der Kinder, der Bereiche und den gesetzlichen Vorgaben. Sie wird laufend überprüft und wird bei veränderter Bedürfnislage angepasst. Der ganze Tag ist in verschiedene Phasen eingeteilt, die dem Kind Orientierungshilfe geben. Es gibt Spielphasen, Ruhephasen, Essensphasen, Phasen der Hygiene etc.

Die kognitive Entwicklung hat ihre Grundlage in der motorischen Entwicklung. Wir haben unser Angebot darauf abgestellt. Kinder haben oft nicht die Möglichkeit sich drinnen oder draußen ungehindert zu bewegen. Durch entsprechende Räumlichkeiten und Angebote wollen wir diesem Defizit begegnen. Es finden gezielte Angebote im Bereich Motorik, Wahrnehmung aber auch Singen und Tanzen statt. Die ErzieherInnen besuchen entsprechende Fortbildungen, die von unserem Träger angeboten werden.

Bildung ist immer die bewusste Anregung der kindlichen Möglichkeit durch eine Bezugsperson. Die Kompetenzen der Kinder sollen gefördert werden. Kinder wollen lernen und sich die Welt aneignen. Sie wollen selbst bestimmen auf welche Art und in welchem Tempo dies geschehen soll. Bildungsprozesse in der ersten Form bauen aufeinander auf. Kinder lernen mit den Sinnen. Ihr Lernen vollzieht sich in konkreten Situationen. Die ErzieherInnen unterstützen das Kind durch eine durchdachte, anregende Umwelt, in der sie sich vielfältig bewegen können, in der viel zu entdecken und zu begreifen ist und die zum selbständigen Handeln auffordert.

Das tägliche Freispiel wird nicht benutzt als pädagogischer Lückenbüßer, sondern als Angebot neben anderen gezielten Angeboten, in dem das Kind selbstbestimmt agieren kann. Das Freispiel auf dem Außengelände dient der eigenen Entwicklung. Ab dem 5. Lebensjahr dürfen Kinder in einer bestimmten Gruppenzusammensetzung ohne Begleitung eines Erwachsenen auf das Außengelände. Eigenverantwortung, Selbständigkeit und Selbstbewusstsein werden dadurch gestärkt. Verschiedene Angebote wie Schaukel, Kletterbaum und Fahrzeuge haben Aufforderungscharakter für die Kinder. Das Vertrauen der Erwachsenen, das Kinder hierbei erfahren, ist von großem Wert.
Die Entwicklungsschritte des einzelnen Kindes werden durch entsprechende Angebote begleitet. Kinder dürfen Gefühle zulassen, setzen sich mit eigenen Gefühlen auseinander, sie lernen abzuwarten, vergleichen sich mit anderen und erkennen wie sie selbst sind. Sie setzen selbst Regeln, die sie aber auch einhalten müssen. Sie helfen bei der täglichen Arbeit und lernen so bestimmte Abläufe kennen.
Ganz " nebenbei ″ lernen die Kinder verschiedene Kulturen kennen, akzeptieren andere Sprachen und Nationalitäten. " Anders sein ″ ist somit ganz normal.

  • c. Personal
Wir gehen aus von einer Gruppenstärke mit 25 Kindern.
Es werden sowohl Erzieherinnen als auch Sozialpädagogische Assistentinnen eingestellt.
Es werden je nach konkreter Gruppenzusammensetzung ca. 100 Wochenstunden zur Verfügung stehen. Die Gruppe könnte unterstützt werden von Praktikantinnen aus der Fachschule für Sozialpädagogik, die in unmittelbarer Nähe liegt.
Eine regelmäßige Supervision wäre notwendig. Hierzu könnten wir uns Hilfe vom Kinderschutzzentrum vorstellen.
Wichtig ist auch ein kontinuierlicher Austausch Abrigado – Kita Bissingstraße

  • d. Raumausstattung
Es wird berücksichtigt, dass altersgemäß ausgestattete Sanitär – und sonstige Räume entsprechend der geltenden Landesjugendamtlichen Richtlinien vorgehalten werden.
Da in dieser Gruppe auch Krippenkinder betreut werden, muss es neben dem Gruppenraum, dem Gruppennebenraum auch noch einen Schlaf – und Wickelraum geben.
Die pädagogische Fläche bemisst sich wie folgt:
Krippenkinder 3,3 qm je Kind
Elementarkinder 3,0 qm je Kind

Die Sanitärräume müssen so ausgestattet sein, dass 1 Toilette für 10 Kinder zur Verfügung steht. Entsprechende Waschmöglichkeiten müssen auch zur Verfügung stehen.
Es ist eine Personaltoilette zur Verfügung zu stellen.
In einer Teeküche kann das Essen zubereitet und das Geschirr gespült werden. Gut wäre es auch eine Möglichkeit für Waschmaschine und Trockner zu schaffen.

  • e. Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten orientieren sich an den Öffnungszeiten der Kita Bissingstraße und an denen des Abrigado. Die Kita hat von 6 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Das Abrigado von 13 Uhr bis 19 Uhr.
Da kaum zu erwarten ist, dass Eltern, die vom Abrigado betreut werden vor 8 Uhr ihre Kinder abgeben, kann der Dienst bis 8 Uhr in der Kita Bissingstraße abgedeckt werden. Allerdings muss die Dependance schon bis 19 Uhr geöffnet sein. Es gibt keine Schließungszeiten.

Zitat aus der Rahmenvereinbarung Seite 1 / 6. Absatz Den Kooperationspartnern ist bewusst, dass sich mit der Geburt des Kindes alle Hilfen und Interventionen im Spannungsfeld zwischen den Rechten der betroffenen Frauen und den Rechten des Kindes, die eng miteinander verwoben sind, bewegen. Sie unterstützen das Recht des Kindes auf eine gute Entwicklung und Entfaltung seiner Persönlichkeit. Im Zweifelsfall ist immer das Wohl des Kindes handlungsleitend.

Kooperationen zu diesem Problemfeld wären erforderlich zwischen (Ansprechpartner derzeit):

  • Kita Bissingstraße (Hr. Lassen-Tamms)
  • Abrigado (Hr. Dworsky, Fr. Wichmann)
  • Tagesheimsachgebiet (Hr. Stein)
  • ASD (Hr. Thomsen)
  • Kinderschutzbeauftragter (Hr. Hinrichs)
  • Erziehungsberatungsstelle (Hr. Basci)
  • Gesundheitsamt – Mütterberatungsstelle (Frau Muras)
  • Kinderschutzzentrum
  • Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz
    (Fr. Püschel, Fr. Heyden)

Miete
Betriebliche Kosten
Diese Kosten werden finanziert über das Kita Gutscheinsystem

Fremdfinanzierte Plätze
Ein komplett finanzierter E 8 Platz kostet 645 Euro.

Wenn wir drei Plätze zur Verfügung stellen sind das 1935 Euro im Monat.
Das sind im Jahr 23220 Euro.

Hinzu kommen noch die Kosten des Umbaus und der Einrichtung.